Vor allem in Deutschland ist Digitalisierung noch immer ein schwieriges, zäh diskutiertes Thema: Denn während in Nationen wie China die Digitalisierung als selbstverständlich begriffen und in alle Lebensbereiche integriert wird, hinkt Deutschland hinterher. Oft wird sich noch nostalgisch an den Tante-Emma-Laden erinnert und der Diskurs über Vor- und Nachteile der Digitalisierung poppt wie ein Cookie-Hinweis alle paar Wochen auf. Dabei ist die virtuelle Welt längst keine Frage des Für und Wider mehr, sondern eine Frage der Gestaltung, die in unserer Hand liegt. Damit diese funktioniert, ist ein Umdenken in allen Bereichen eines Unternehmens gefordert. Vor allem Abteilungen wie die Personalentwicklung, also das Team, was für Personalentwicklungsmaßnahmen der Mitarbeitenden zuständig ist, müssen neue, digitale Wege ergründen und sich ebenso wie die Angestellten lernbereit zeigen.
1. Wer digitalisiert, der spart!
Trainer- und Reisekosten, Verpflegung oder ein Kongressticket – klassische Personalentwicklungsmaßnahmen erfordern häufig nicht nur einen hohen organisatorischen Aufwand, sondern können auch ins Geld gehen. Die Kosten relativieren sich in manchen Fällen vor dem Hintergrund angenehmer Nebeneffekte wie beispielsweise dem Teambuilding, dennoch muss in der Personalentwicklung immer wieder abgewogen werden: Ist die Maßnahme ihr Geld wert? Werden sie den Zielen der Führungskräfte gerecht? Und sind sie ein effektives Mittel um Teams zu helfen, ihre Aufgaben flexibel zu bewältigen? E-Learning-Modelle sind weitaus kostengünstiger und dank monatlicher Zahlungsoptionen häufig sehr flexibel.
2. Orts- und zeitunabhängig
Homeoffice, Dienstreise oder Außendienst – die Modernisierung unserer Arbeitswelt muss sich künftig auch in einer zeitlichen und räumlichen Flexibilität von Weiterbildungsmaßnahmen widerspiegeln! Personalentwicklung in digitaler Form kann dank Online-Kurse auf Laptop, Tablet oder Smartphone durchgeführt werden und ist somit in der Regel zu jeder Zeit und an jedem Ort verfügbar. Lediglich in manchen Fällen werden – etwa für Webinare – feste Zeiten vorgegeben.
3. E-Learning und Empowerment
Sich selbst möglichst gut fortbilden, aber mit dem geringstmöglichen Aufwand – ein Widerspruch? Nein, nicht unbedingt, denn E-Learning ist solch eine vorteilhafte Methode der Personalentwicklung. Es schafft wichtige Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für ein modernes und zielgerichtetes Lernen der Mitarbeitenden. Apps und Online-Anwendungen bringen die nötige Flexibilität mit sich. Das kreiert eine motivierende Lernatmosphäre und hilft dabei, Lerninhalte schnell aufzunehmen und direkt im modernen Arbeitsumfeld umzusetzen. Fachfremdes Wissen und neue Kompetenzen können so dank digitaler Methoden der Personalentwicklung zielsicher vermittelt werden. Es sind damit beste Voraussetzungen für die persönliche Weiterentwicklung gegeben. Vor allem ist das E-Learning aber auch eine Chance für die Mitarbeitermotivation, denn das Unternehmen gibt die Fortbildung in die Hände ihrer Mitarbeitenden: Je mehr Empowerment, desto mehr soziale Verbundenheit mit dem Unternehmen!
4. Flexible Lerninhalte
Nicht nur räumlich und zeitlich, sondern auch inhaltlich passen sich die digitalen Methoden der Personalentwicklung den aktuellen Herausforderungen unserer modernen Arbeit an. Je nach Bedarf existieren auf dem Bildungsmarkt dabei vielfältige Angebote und Programme. Das facettenreiche Online-Angebot entwickelt sich laufend fort und reagiert somit schnell auf die sich ebenfalls rasant entwickelnden Anforderungen und sich verändernden Aufgaben des Arbeitsmarktes. Plattformen wie Coursera und Udacity arbeiten dabei auch mit anderen Bildungsinstitutionen wie beispielsweise Universitäten zusammen und gewährleisten dadurch eine digitale Personalentwicklung am Puls der Zeit. Sie verknüpfen ihr Angebot außerdem mit angesehenen Zertifikaten – für Führungskräfte und Mitarbeitende gleichermaßen.
5. Digitale Kompetenz
Spürbar werden immer mehr Arbeitsplätze durch digitale Maßnahmen ersetzt. Der Digitalexperte Karl-Heinz Land prognostiziert eine extreme Zukunftsvision: Er geht davon aus, dass in 15 bis 20 Jahren die Arbeit und anfallenden Aufgaben, wie wir sie heute kennen, zur Hälfte nicht mehr existieren und in 30 bis 40 Jahren gar keiner mehr für Geld arbeiten wird. Diese Perspektive steht konträr zu der Vorstellung , dass durch Digitalisierung neue Berufsfelder entstehen und manche Tätigkeitsfelder nicht durch Technisierung ersetzt werden können. Darunter fallen beispielsweise kreative Arbeit und Führungsaufgaben. Neben der inhaltlichen Weiterentwicklung gilt es in diesen Feldern auch, die Mitarbeitenden fit für einen digitalen Arbeitsalltag zu machen, der künftig mit immer neuen Programmen und Online-Tools aufwarten wird. Die Personalentwicklung kann nicht nur mit gutem Beispiel vorangehen, sondern mittels moderner Tools auch einen zentralen Beitrag zur digitalen Fitness der Mitarbeitenden leisten.

6. Blended Learning
Der bildungsspezifische Begriff „Blended Learning“ heißt so viel wie integriertes Lernen. Mit anderen Worten bedeutet dies, dass Präsenzzeiten, wie beispielsweise bei Seminaren, mit onlinebasierten Kursen oder Fernstudien verknüpft werden. Alle Lerninhalte, die nicht zwingend vor Ort beziehungsweise mit einer Präsenzzeit zu absolvieren sind, können nach dem Prinzip des Blended Learnings auch in Form von E-Learning vermittelt werden. Die digitale Personalentwicklung bildet auf diese Weise eine sinnvolle Ergänzung zu bereits bestehenden Maßnahmen – so kann ein inhouse stattfindender Sprachkurs für die Mitarbeitenden beispielsweise durch eine Sprachlern-App wie Babbel komplementiert werden.

Möchten Sie mehr über Blended Learning erfahren? In unserem kostenlosen E-Book erhalten Sie weitere wissenswerte Einblicke zum Thema. Jetzt herunterladen
7. Employer Branding
Die Nutzung von digitalen Instrumenten der Personalentwicklung ist zudem förderlich für das sogenannte Employer Branding. Beim Employer Branding geht es im Kern um die Stärkung der Arbeitgebermarke gegenüber den entsprechenden Stakeholdern wie beispielsweise Bewerbenden. Setzt ein Unternehmen bei der Qualifizierung seiner Mitarbeitenden auf moderne Methoden der Personalentwicklung, macht es das auch attraktiver für potenzielle Kandidaten. Die digitalen Tools der Personalentwicklung sind zudem als Benefits oder Incentives für die Angestellten eines Unternehmens einsetzbar. Sie stärken die Bindung von Fach- und Führungskräften und haben somit auch positive Effekte im Sinne des strategischen Personalmanagements.
8. Neue Methoden für die Personalentwicklung
Digital, schnell und innovativ: Eine moderne Personalentwicklung braucht neue Methoden. Zentrales Ziel der Personalentwicklung ist es, Mitarbeitende konstant zu motivieren und somit möglichst langfristig zu binden. Gerne werden dazu vor allem klassische Off-The-Job-Personalentwicklungsmaßnahmen wie beispielsweise Classroom Trainings und Seminare, aber auch Kongresse oder gar Adventure Learning genutzt. Doch die Globalisierung und Technisierung von wirtschaftlichen Prozessen stellt viele Unternehmen vor moderne Herausforderungen und bedarf zugleich einer neuen Arbeitskultur. In Zeiten von Arbeit 4.0 sind auch in der Personalentwicklung neue Herangehensweisen gefragt, die es ermöglichen, noch stärker auf die individuelle Förderung der Angestellten einzugehen und sie nicht nur für ein agiles Arbeiten, sondern auch für sich ständig wandelnde Anforderungsprofile vorzubereiten. Digitale Tools können die Personalentwicklung hierbei unterstützen und dabei zugleich Teil einer modernen und ansprechenden Arbeitskultur werden, indem sie zu einer Auflösung der klassischen Grenze zwischen Lernen und Arbeiten beitragen.
Wer die Wahl hat, hat … einen Dschungel aus Angeboten zur digitalen Personalentwicklung
Auch wenn die Personalentwicklung in manchen Unternehmen dem Puls der Zeit noch etwas hinterherhinkt, bietet der Online-Bildungsmarkt eine große Auswahl: Viele Programme, Tools und Anbieter für E-Learning stehen den suchenden Unternehmen und ihren Mitarbeitenden zur Verfügung. In der Regel können diese Anbieter bereits durch eine Recherche im Internet ausfindig gemacht werden. Wichtig ist jedoch, dass bei der Auswahl der Programme auf Qualität sowie auf etablierte Anbieter geachtet wird. Daneben ist es sinnvoll, auf Weiterbildungsprogramme zu setzen, die zertifizierte Abschlüsse (Zertifikate, Zeugnisse etc.) anbieten, über wertvolle Kooperationen verfügen und fundierte didaktische Kompetenz aufweisen können.
Grundsätzlich gilt: Die Digitalisierung der Personalentwicklung muss reflektiert genossen werden. Denn nach all den Argumenten für eine digitale Personalentwicklung, ist es sinnvoll, Face-to-Face-Formate auch weiterhin zu forcieren. Denn nur so lernen sich Mitarbeitende persönlich kennen und Anonymität im Unternehmen wird vermieden. Oft lohnt es sich daher Teamfortbildungen im persönlichen analogen Rahmen zu veranstalten und individuelles Lernen digitalisiert anzugehen. Außerdem gilt auch in der digitalen Personalentwicklung wie so oft im Leben: Qualität hat einen Preis, wenngleich dieser im Vergleich zu Off-The-Job-Maßnahmen der klassischen Personalentwicklung deutlich günstiger ist.

Möchten Sie mehr über digitales Lernen in Unternehmen erfahren? Profitieren Sie von der langjährigen Erfahrung unserer Experten – laden Sie sich unser kostenloses Booklet herunter.