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Personalmanagement

Wie Sie die interkulturelle Kommunikation stärken und warum das für Ihr Unternehmen so wichtig ist

Anika Wegner
Veröffentlicht: 10 November 2023
Upgedatet: 12 Juli 2024
Junge, lächelnde Geschäftsleute hören in einem Meeting zu.

Interkulturelle Kommunikation ist in den letzten Jahren zu einer Top-Priorität für marktführende Unternehmen auf der ganzen Welt geworden. Sowohl Großkonzerne wie Adidas, Siemens und BMW als auch dynamische internationale Start-ups in Städten wie Berlin, Wien und Zürich setzen auf den globalen Arbeitsmarkt, um die besten Talente zu finden.

Doch die internationale Ausrichtung bedeutet auch neue Anforderungen an die Unternehmenskommunikation. Firmen, die bereits Englisch als Geschäftssprache nutzen, sind im Vorteil, was die Gewinnung von internationalen Arbeitskräften und die Einarbeitung neuer Mitarbeitende angeht.

Spielen auch Sie mit dem Gedanken, Ihre Unternehmenssprache auf Business Englisch umzustellen? Oder benötigen Sie Tipps für eine verbesserte interkulturelle Kommunikation? In diesem Artikel stellen wir Ihnen drei konkrete Maßnahmen vor, um die interkulturelle Kommunikation Ihres internationalen Teams kurz- und langfristig zu stärken.

Inhaltsverzeichnis

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Was ist interkulturelle Kommunikation? Definition, Ziel & Merkmale

Interkulturelle Kommunikation bezieht sich auf den Austausch von Informationen und die Interaktion zwischen Menschen unterschiedlicher kultureller Hintergründe.

Diese Form der Kommunikation tritt auf, wenn Menschen mit verschiedenen kulturellen Werten, Normen, Traditionen, Sprachen und Weltanschauungen aufeinandertreffen, wie beispielsweise in der Arbeitswelt. Das Ziel der interkulturellen Kommunikation besteht darin, effektive und respektvolle Kommunikation trotz kultureller Unterschiede zu ermöglichen.

Merkmale der interkulturellen Kommunikation umfassen:

  1. Kulturelle Vielfalt: Unterschiede in kulturellen Hintergründen, einschließlich Sprache, Religion, Werten, Normen, Ritualen und sozialen Praktiken.
  2. Mögliche Missverständnisse: Aufgrund kultureller Unterschiede können Missverständnisse in Bezug auf Sprache, nonverbale Signale oder Interpretationen von Verhalten auftreten.
  3. Kulturelle Sensibilität: Die Fähigkeit, kulturelle Unterschiede zu erkennen, zu verstehen und respektvoll damit umzugehen.
  4. Anpassungsfähigkeit: Die Fähigkeit, die Kommunikation an verschiedene kulturelle Kontexte anzupassen, um erfolgreiche Interaktionen zu gewährleisten.
  5. Interkulturelle Kompetenz: Die Fähigkeit, in verschiedenen kulturellen Umgebungen erfolgreich zu kommunizieren und zu interagieren.

Interkulturelle Kommunikation kann in verschiedenen Kontexten auftreten, sei es im geschäftlichen Bereich, im Bildungswesen, bei zwischenmenschlichen Beziehungen oder in multinationalen Organisationen. Durch das Verständnis der kulturellen Unterschiede und die Anwendung geeigneter Kommunikationsstrategien können Missverständnisse minimiert und eine effektive Zusammenarbeit gefördert werden. Dies ist besonders wichtig in einer globalisierten Welt, in der Menschen aus verschiedenen Kulturen zunehmend miteinander in Kontakt treten.

Tipp von Babbel: So überwinden Sie Kommunikationsbarrieren

6 Beispiele für interkulturelle Kommunikation in Unternehmen

In Unternehmen kann interkulturelle Kommunikation auf verschiedenen Ebenen auftreten, insbesondere in globalen oder multikulturellen Arbeitsumgebungen. Hier sind einige Beispiele:

  1. Globale Geschäftsverhandlungen:
    Unternehmen, die international tätig sind, müssen oft mit Partner:innen, Kund:innen und Lieferant:innen aus verschiedenen Ländern verhandeln. Hierbei sind kulturelle Unterschiede in der Geschäftsethik, Verhandlungsstilen und Kommunikationspräferenzen zu berücksichtigen.
  2. Teamarbeit in multikulturellen Teams:
    In multinationalen Unternehmen arbeiten Teams häufig mit Mitgliedern aus verschiedenen Ländern und kulturellen Hintergründen zusammen. Die Teammitglieder müssen effektiv kommunizieren und mögliche Missverständnisse aufgrund kultureller Unterschiede überwinden.
  3. Interne Kommunikation:
    Bei globalen Unternehmen müssen interne Mitteilungen, Richtlinien und Unternehmenskultur in einer Weise kommuniziert werden, die von Mitarbeitenden aus verschiedenen Kulturen verstanden und akzeptiert wird. Dies betrifft auch die Nutzung von verschiedenen Sprachen und kulturell angepassten Kommunikationskanälen.
  4. Expatriates und Entsandte:
    Unternehmen, die Mitarbeitende ins Ausland entsenden, müssen sicherstellen, dass diese sich in der neuen kulturellen Umgebung zurechtfinden. Dies erfordert nicht nur sprachliche Anpassungen, sondern auch ein Verständnis für die lokalen Geschäftspraktiken und sozialen Normen.
  5. Kundenbeziehungen:
    In Unternehmen mit internationaler Kundschaft ist es wichtig, die kulturellen Bedürfnisse und Erwartungen der Kundschaft zu verstehen. Die Art und Weise der Kundenkommunikation kann je nach Kultur variieren, und es ist wichtig, darauf einzugehen.
  6. Multikulturelle Schulungen:
    Unternehmen können interkulturelle Schulungen anbieten, um ihre Mitarbeitenden auf die Zusammenarbeit mit Menschen aus verschiedenen Kulturen vorzubereiten. Dies kann Sensibilisierung für kulturelle Unterschiede, interkulturelle Kommunikationsstrategien und Konfliktlösungstechniken umfassen.

Diese Beispiele unterstreichen die Bedeutung der interkulturellen Kommunikation in Unternehmen, insbesondere in einer globalisierten Geschäftswelt, in der der Erfolg oft von der Fähigkeit abhängt, effektiv mit einer Vielzahl von kulturellen Hintergründen umzugehen.

Junge Geschäftsfrau hält eine Rede in einem Meeting und erntet Applaus.

Das Eisbergmodell in der interkulturellen Kommunikation

Das Eisbergmodell in der interkulturellen Kommunikation beschreibt, wie kulturelle Unterschiede wie ein Eisberg strukturiert sind, wobei nur ein kleiner Teil sichtbar und der größte Teil unter der Oberfläche verborgen ist. Das Modell verdeutlicht, dass viele kulturelle Aspekte nicht offensichtlich sind, sondern tief verwurzelt und oft unbewusst wirken. Es wurde von Edward T. Hall, einem Anthropologen und Pionier in der interkulturellen Kommunikation, entwickelt.

Die Struktur des Eisbergmodells sieht folgendermaßen aus:

  1. Oberfläche (Sichtbare Kultur):
    • Das, was auf den ersten Blick sichtbar ist, entspricht der Oberfläche des Eisbergs. Dazu gehören leicht erkennbare kulturelle Elemente wie Kleidung, Essen, Sprache, Kunst und Verhalten.
  2. Unter der Oberfläche (Unsichtbare Kultur):
    • Der größte Teil des Eisbergs liegt unter der Wasseroberfläche und repräsentiert die unsichtbare Kultur. Dies umfasst tiefer liegende Aspekte wie Werte, Überzeugungen, Normen, Denkmuster, Kommunikationsstile und tief verwurzelte kulturelle Annahmen.

Merkmale des Eisbergmodells:

  • Sichtbare Kultur (Explizite Ebene):
    • Oberflächliche, leicht erkennbare Aspekte der Kultur.
    • Enthält Verhaltensweisen, Symbole, Rituale und äußere Ausdrucksformen.
  • Unsichtbare Kultur (Implizite Ebene):
    • Tief verwurzelte kulturelle Elemente, die oft unbewusst sind.
    • Beinhaltet Werte, Überzeugungen, Kommunikationsstile und Denkmuster.

Anwendung des Eisbergmodells:

  • Das Eisbergmodell dient als Werkzeug zur Sensibilisierung für die Tiefenstruktur kultureller Unterschiede.
  • Es hilft, Missverständnisse in der interkulturellen Kommunikation zu erklären und zu vermeiden.
  • Es fördert das Verständnis für die Bedeutung von impliziten kulturellen Elementen.

Das Eisbergmodell betont, dass die Oberfläche nur einen kleinen Teil der Kultur ausmacht, während die unsichtbaren Elemente tiefgreifende Auswirkungen auf das Verhalten und die Interaktion haben können. Ein tiefes Verständnis der unsichtbaren Kultur ermöglicht eine effektivere interkulturelle Kommunikation und Zusammenarbeit.

Wie profitieren Teams von einer guten interkulturellen Kommunikation? 5 Vorteile

Teams mit ausgeprägten interkulturellen Kommunikationsfähigkeiten verfügen über bessere berufliche Kompetenzen, die weit über den Arbeitsplatz hinausgehen:

  • Reibungslose Kommunikation und weniger Missverständnisse
  • Positives und inklusives Arbeitsumfeld
  • Vielfältige und verständnisvolle Teams
  • Zufriedenere internationale Kund:innen und Auftraggebende
  • Schwerpunkt auf gegenseitigem Respekt

Wer Zeit in die Verbesserung der interkulturellen Kommunikationsfähigkeiten investiert, stärkt das Verbundenheitsgefühl der Mitarbeitenden mit ihrem Arbeitsplatz und den anderen Teammitgliedern. Das wiederum ist ein großer Vorteil bei der Gewinnung internationaler Talente und stärkt gleichzeitig das kulturelle Bewusstsein und den gegenseitigen Respekt innerhalb des Unternehmens.

Geschäftsleute allen Alters unterhalten sich in einem Meeting.

So stärken Sie die interkulturelle Kommunikation ➡️ 3 Maßnahmen

Die Stärkung der interkulturellen Kommunikation in Unternehmen ist von entscheidender Bedeutung, da sie den Grundstein für erfolgreiche Zusammenarbeit in einer zunehmend globalisierten Geschäftswelt legt. In einer Umgebung, in der Teams oft aus Mitgliedern verschiedener kultureller Hintergründe bestehen, ermöglicht eine verbesserte interkulturelle Kommunikation ein reibungsloses Miteinander und fördert eine positive Arbeitsatmosphäre.

Wöchentliche Aktivitäten: Das interkulturelle Bewusstsein mit organisierten Teamevents fördern

Es gibt zahlreiche unterhaltsame und motivierende Wege, Teambuilding mit kulturellem Austausch zu verbinden. Ein Beispiel sind wöchentliche Mittagspausen, bei denen die Teammitglieder typische Gerichte aus ihrem Heimatland zubereiten oder im Zeitalter des Homeoffice ihre Lieblingsrezepte oder Kochsendungen digital miteinander teilen.

Je nach den fremdsprachlichen Anforderungen Ihres Unternehmens können diese Mittagessen auch die Gelegenheit für einen Tandem-Austausch bieten. Die Mitarbeitenden können einander so regelmäßig in einem lockeren, zwanglosen Gespräch ihre jeweilige Sprache beibringen.

Quartalsziel: In Schulungen und Workshops zum Thema Vielfalt investieren

Schulungen zum Thema Vielfalt fördern das Einfühlungsvermögen und das Verständnis der Belegschaft für die verschiedenen Kulturen in ihrem Umfeld. Sie vermitteln Ihrem Team die notwendigen Fähigkeiten, um ein positives Miteinander in der Gruppe zu ermöglichen. Workshops zu Themen wie unbewusste Vorurteile können dazu beitragen, eine einfühlsamere, zufriedenere und inklusivere Unternehmenskultur zu schaffen und internationalen Mitarbeitenden das Gefühl zu geben, gehört, gesehen und verstanden zu werden.

Unternehmen, die eine weit verbreitete Sprache wie Englisch als Geschäftssprache verwenden, sind im Vorteil, wenn es darum geht, vielfältige internationale Teams zusammenzustellen. In Firmen, deren Mitarbeitende es allerdings noch nicht gewohnt sind, in einer anderen Sprache zu arbeiten, oder die ihr Business Englisch auffrischen müssen, können Sprachkurse effektiv dazu beitragen, dass alle Teammitglieder am Arbeitsplatz auf Augenhöhe miteinander kommunizieren können.

Langzeitstrategie: Ermöglichen Sie Ihrem Team, eine gemeinsame Sprache zu lernen

Wenn Sie Ihrer internationalen Belegschaft die Möglichkeit geben, ihre Sprachkenntnisse zu verbessern, können die Teammitglieder fließender und besser miteinander kommunizieren. Neben einer produktiveren Zusammenarbeit gibt das Erlernen einer neuen Sprache Ihren Mitarbeitenden auch einen Einblick in eine andere Kultur, macht sie weltoffener und hilft ihnen, Verständnis füreinander zu entwickeln. All das sind grundlegende Voraussetzungen für eine erfolgreiche interkulturelle Kommunikation.

Mit Babbel werden Sie erfolgreich in der interkulturellen Kommunikation

Mit Babbel for Business machen Sie einen ersten großen Schritt hin zu einer erfolgreichen interkulturellen Kommunikation. Mit unseren flexiblen digitalen Firmensprachkursen können Ihre Mitarbeitenden Ihre Sprachkompetenzen effektiv erweitern – zugeschnitten auf ihre Muttersprache und ihren individuellen Kenntnisstand. Auf diese Weise gewinnen Ihre Teammitglieder mehr Verständnis füreinander, fühlen sich enger verbunden und arbeiten so erfolgreicher zusammen.

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Anika Wegner

SEO Content & Blog Manager — Sprache als Zugang zu anderen Kulturen ist ein Thema, das Anika sehr am Herzen liegt. Deshalb schreibt sie bei Babbel über Themen, wie Unternehmen von Sprachlernlösungen profitieren können.

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