In diesem Leitfaden zeigen wir Ihnen, welche Mitarbeiter-Benefits Mitarbeitende wirklich wollen und was Sie bei der Auswahl beachten sollten. Zudem zeigen wir Ihnen Ideen für außergewöhnliche Benefits für Mitarbeiter:innen, die demnächst in Deutschland wichtig sein könnten.
Benefits für Mitarbeiter:innen sind für die Profilierung eines Unternehmens als attraktiver Arbeitgeber, als Motivationsinstrument und für eine gute Mitarbeiterbindung wichtig. Unternehmen können sie sehr vielfältig gestalten, jedoch stehen zehn Mitarbeiter-Benefits bei Angestellten und Bewerbenden besonders hoch im Kurs. Diese stellen wir Ihnen in diesem Leitfaden vor und zeigen
Inhaltsverzeichnis
- Was sind Benefits für Mitarbeiter:innen? Definition & Beispiele
- Warum sind Mitarbeiter-Benefits wichtig?
- Das sind die 10 beliebtesten Mitarbeiter-Benefits
- Diese außergewöhnlichen Benefits für Mitarbeiter:innen sind gerade im Kommen
- Was für eine erfolgreiche Umsetzung von Mitarbeiter-Benefits zu beachten ist
- Wann sind Mitarbeiter-Benefits steuerfrei?
- Fazit: Mitarbeiter-Benefits steigern die Attraktivität von Arbeitgebern
Wie bindet man Mitarbeitende?
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Was sind Benefits für Mitarbeiter:innen? Definition & Beispiele
Diese Benefits können Teil des Gesamtvergütungspakets sein und reichen von finanziellen Vorteilen bis hin zu Dienstleistungen und Freizeitaktivitäten. Hier sind einige Beispiele von Mitarbeiter-Benefits:
- Gesundheitsleistungen
- Renten- und Altersvorsorge
- Urlaubs- und Freizeitleistungen
- Bildungs- und Weiterbildungsleistungen
- Finanzielle Leistungen
- Familienleistungen
- Betriebliche Gesundheitsförderung
- Versicherungsleistungen
- Mitarbeitervergünstigungen
- Soziale und teambildende Aktivitäten
Warum sind Mitarbeiter-Benefits wichtig?
Der demografische Wandel hat den Arbeitsmarkt grundlegend verändert. Noch vor wenigen Jahren konnten Unternehmen aus einem großen Angebot geeigneter Bewerber:innen die Mitarbeitenden wählen, die optimal zu ihnen passen. Heute hat sich diese Situation in manchen Branchen und Berufen ins Gegenteil verkehrt: Der Arbeitsmarkt ist weitgehend leergefegt. Die Firmen sind zunehmend auf aktives Employer Branding angewiesen, um Talente anzuziehen und dauerhaft zu binden.
Mitarbeiterangebote sind ein zentrales Instrument für Unternehmen, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren. Dabei handelt es sich um nichtfinanzielle Leistungen für Mitarbeitende, von denen beide Seiten profitieren. Sie fördern die Motivation der Mitarbeitenden und somit auch die Produktivität des Unternehmens.
Auf dem Arbeitsmarkt und natürlich auch für die bestehende Belegschaft sind diese Leistungen ein Ausweis dafür, dass das Unternehmen die Bedürfnisse seiner Mitarbeitenden kennt, sie erfüllen möchte und eine wertschätzende Unternehmenskultur für wichtig hält. Benefits für Mitarbeiter:innen spielen daher eine entscheidende Rolle bei der Mitarbeitergewinnung und -bindung. Unternehmen, die attraktive und gut durchdachte Benefits anbieten, haben oft bessere Chancen, hochqualifizierte Talente anzuziehen und langfristig zu halten.
Doch welche Benefits wünschen sich Mitarbeiter:innen? Im nächsten Punkt zeigen wir Ihnen eine Liste der beliebtesten Mitarbeiter-Benefits.
Das sind die 10 beliebtesten Mitarbeiter-Benefits
Für die Gestaltung ihrer Mitarbeiterangebote stehen Unternehmen zahlreiche unterschiedliche Optionen zur Verfügung. Aus der Perspektive der Angestellten sind einige Leistungen jedoch besonders attraktiv.
In dieser Liste haben wir Ihnen zehn Benefits zusammengestellt, die sich moderne Mitarbeiter:innen von heute wünschen:
- Homeoffice und Remote Work
- Flexibilität
- Weiterbildungsmöglichkeiten
- Life Coaching
- Lunch-Gutscheine
- Company-Bikes und Fahrkarten für den öffentlichen Nahverkehr
- Sport- und Freizeitangebote
- Sabbaticals
- Freie Tage für ehrenamtliche Tätigkeiten
- Betriebliche Kinderbetreuung
Schauen wir uns nun die einzelnen Benefits genauer an.
1. Homeoffice und Remote Work
Gemäß einer Analyse von LENSA ist Fernarbeit (deutsch für Remote Work) weltweit der am meisten gesuchte Mitarbeiter-Benefit.
Dies wird durch zahlreiche Studien gestützt. Das Pew Research Center berichtet, dass 61 Prozent der in den USA tätigen Arbeitnehmenden die Möglichkeit wählen, von zu Hause aus zu arbeiten, während eine Umfrage von McKinsey ergab, dass 87 Prozent der Menschen, wenn sie die Möglichkeit haben flexibel zu arbeiten, diese nutzen.
Seit Beginn der Pandemie ist das Arbeiten von Zuhause für viele Mitarbeitende zur Norm geworden. Dennoch gibt es Unternehmen, die nach Aufhebung der Homeoffice-Pflicht kaum Optionen dafür anbieten. Ein fataler Fehler, wie auch eine forsa-Studie im Auftrag von NEW WORK herausgefunden hat: 51 Prozent der 30- bis 49-jährigen Talente wünschen sich die Homeoffice-Option. Ganze 59 Prozent würden sogar auf ein zusätzliches Monatsgehalt verzichten, wenn sie selbstständig über ihren Arbeitsort entscheiden könnten.
Es scheint, dass Remote Work ein Benefit ist, für den heutige Mitarbeiter:innen besonders leidenschaftlich sind. Gartner-Direktor Jérôme Mackowiak warnt davor: „Angestellte wieder in die Präsenzumgebung zu zwingen, könnte dazu führen, dass Arbeitgeber bis zu 39 Prozent ihrer Belegschaft verlieren.“
Das ist ein eindeutiges Zeichen für die Zustimmung zur Fernarbeit. Arbeitgeber, die ihre Top-Talente behalten wollen (und sie zufriedenstellen möchten), sollten in Betracht ziehen, dies in ihr betriebliches Leistungspaket aufzunehmen.
2. Flexibilität
In oben erwähnten forsa-Studie wurde der Wunsch nach flexibler Arbeitszeiteinteilung gleich von mehreren Generationen genannt (54 Prozent der Babyboomer und 61 Prozent der Sandwich-Generation). Bei einer Umfrage der Job-Plattform Remote landete dieser mit 75 Prozent sogar auf Platz eins der Benefits, die sich Mitarbeiter:innen in Deutschland wünschen.
Ebenso tendieren diejenigen, die diesen Benefit in ihrem aktuellen Job nicht haben, eher dazu, sich nach Unternehmen umzusehen, in denen sie ihre Arbeitszeit flexibel gestalten können. Ein Grund mehr, diesen Mitarbeiter-Benefit in Zeiten des Fachkräftemangels anzubieten.
In einem weiteren Artikel erklären wir Ihnen, was flexibles Arbeiten ist und warum Sie Flexibilität am Arbeitsplatz ermöglichen sollten.
3. Weiterbildungsmöglichkeiten
Die berufliche Entwicklung steht auch ganz oben auf der Liste der beliebten Mitarbeiterleistungen. Im Jahr 2021, mitten in der Hochphase der großen Kündigungswelle, nannten Mitarbeitende als einen der Hauptgründe für ihren Jobwechsel einen Mangel an Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung. Außerdem gaben 94 Prozent der Angestellten an, dass sie länger in einem Job bleiben werden, wenn ihr Arbeitgeber in ihre Fortbildung und Entwicklung investiert.
Ein zusätzlicher Bericht von LinkedIn stellte fest, dass laut Arbeitnehmenden die Bereitstellung von beruflicher Entwicklung der wichtigste Weg für Arbeitgeber ist, die Unternehmenskultur zu verbessern.
Berufliche Entwicklung ist aber nicht nur ein Benefit für Mitarbeiter:innen. Sie bietet auch einen hervorragenden Return on Investment für Arbeitgeber, indem sie die Produktivität, Rentabilität und Mitarbeiterbindung steigert.
Dabei kann es sich zum Beispiel um unmittelbar berufsbezogene Angebote, Business Coachings oder die Förderung eines berufsbegleitenden Studiums handeln. Als Weiterbildungsmöglichkeit sehr beliebt sind auch Sprachlern-Angebote – übrigens nicht nur als Präsenzkurs, sondern auch als digitale Sprachweiterbildung mit Programmen wie der Babbel-Sprachlernplattform, die es auch als Mitarbeiter-Benefit für Unternehmen gibt.
In einem weiteren Artikel erklären wir Ihnen, mit welchen Maßnahmen Sie Ihre Mitarbeitenden 2024 weiterbilden und zum Erfolg führen können.
4. Life Coaching
Die Corona-Pandemie hat auch das Thema psychische Gesundheit in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Gerade für Babyboomer ist dieses Thema kein Tabu mehr: Ganze 46 Prozent achten bei der Arbeitgeberwahl auf deren Engagement für das psychische Wohlergehen der Mitarbeiter:innen. Das Anbieten von entsprechenden Coachings oder die Einstellung eines Feel Good Managers kann hier helfen.
Es muss sich aber nicht nur um die mentale Gesundheit drehen: Auch eine Ernährungsberatung oder ein anderes Coaching zur persönlichen Weiterentwicklung werden von Angestellten gerne angenommen.
In einem weiteren Artikel erklären wir Ihnen, wie Sie die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz stärken können.
5. Lunch-Gutscheine
Leckeres, vollwertiges Essen ist den meisten Menschen wichtig. Unternehmen, die keine eigene Kantine betreiben, können ihre Mitarbeitenden mit Lunch-Gutscheinen versorgen, die von Restaurants in der Umgebung angenommen werden. Gut ist, wenn die Gutscheine von mehreren unterschiedlichen Lokalen akzeptiert werden – in einem Spektrum von der Hausmannskost bis zur Bio Company.
6. Company-Bikes und Fahrkarten für den öffentlichen Nahverkehr
Unter den nachhaltigen Mitarbeiter-Benefits erfreuen sich Company-Bikes in den letzten Jahren wachsender Beliebtheit. Sie tragen dem Wunsch vieler Menschen nach ökologischem Verhalten und Bewegung Rechnung und werden keineswegs nur von jüngeren Mitarbeitenden gerne angenommen. Inzwischen bieten diverse Firmen Leasing-Räder an: Der Arbeitgeber trägt für das Firmenfahrrad die Leasing-Kosten sowie die Versicherungsgebühren.
7. Sport- und Freizeitangebote
Wichtige und attraktive Benefits für Mitarbeiter:innen sind auch Sport- und Freizeitangebote. Eine komplett oder teilweise durch den Arbeitgeber finanzierte Mitgliedschaft im Fitnessstudio wird viele Arbeitnehmende freuen und einige auch dazu motivieren, überhaupt erst mit einem Training zu beginnen. Ein Personal Trainer für einen begrenzten Zeitraum ist hier ebenfalls eine spannende Option. Auch andere individuelle oder teambezogene Freizeitangebote, wie z. B. ein organisierter Team-Staffellauf, sind für sehr viele Mitarbeitende interessant.
8. Sabbaticals
Sabbaticals sind eine attraktive Möglichkeit, persönliche Interessen zu verfolgen, ohne den Job dafür aufs Spiel zu setzen. Finanzieren lassen sie sich beispielsweise durch ein Splitting des Gehalts: Das monatliche Einkommen wird für eine festgelegte Arbeitsphase reduziert ausgezahlt und das Sabbatical so geplant, dass hierdurch auch die Auszeit abgesichert ist. Alternativ können Arbeitgeber sich natürlich auch für einen Zuschuss oder eine Komplettfinanzierung des Sabbaticals entscheiden.
9. Freie Tage für ehrenamtliche Tätigkeiten
Viele Mitarbeitende engagieren sich ehrenamtlich in den verschiedensten Bereichen. Wenn sie dafür von ihrem Arbeitgeber zusätzliche freie Tage erhalten können, drückt das Wertschätzung gegenüber ihrer Person und ihren Leistungen für die Gesellschaft aus. Auch flexible Arbeitszeiten könnten die Arbeitnehmer:innen dabei unterstützen, ehrenamtliche Tätigkeiten neben der Arbeit auszuüben.
10. Betriebliche Kinderbetreuung
Für Mitarbeitende mit jüngeren Kindern gehört eine betriebliche Kinderbetreuung sicher zu den wichtigsten Wünschen an ihren Arbeitgeber. Zudem werden sie ihre Arbeitszeit ganz sicher produktiver nutzen, wenn sie wissen, dass sie sich dabei um den Nachwuchs keine Sorgen machen müssen.
Optimal ist, wenn das Unternehmen seinen Mitarbeitenden hausinterne Betreuungsangebote machen kann. Eine gute Alternative ist jedoch auch eine betriebliche Kinderbetreuung in Unternehmensnähe.
In Episode 14 unseres Podcasts besprechen wir, wie mit der richtigen Auswahl von Mitarbeiter-Benefits die Mitarbeiterzufriedenheit gesteigert werden kann. Jetzt reinhören:
Diese außergewöhnlichen Benefits für Mitarbeiter:innen sind gerade im Kommen
Es gibt auch eine Vielzahl von Benefits, welche von großen Unternehmen oder anderen Länder bereits erfolgreich umgesetzt wurden, aber in Deutschland noch nicht richtig angekommen sind. Hier ist eine Liste von Benefits für Mitarbeiter:innen, die in naher Zukunft auch hier wichtig sein könnten:
Vier-Tage-Woche
Da Arbeitnehmende zunehmend Wert auf Flexibilität und Work-Life-Balance legen, gewinnt die Vier-Tage-Woche an Popularität.
Belgien und Island machen es vor: Arbeitszeit reduzieren auf vier statt fünf Tage – bei gleichem Gehalt. In Deutschland hat dies bisher lediglich eine Debatte ausgelöst, aber eine derartige Reform ist noch nicht in Sicht. Dennoch haben bereits einige deutsche Unternehmen die Vier-Tage-Woche eingeführt und machen damit gute Erfahrungen. Neben höherer Mitarbeiterzufriedenheit gibt es weniger Krankheitstage, gleichbleibende Produktivität und geringere Angestellten-Fluktuation.
Auch internationale Versuche fallen positiv aus. Ein sechsmonatiger Test in Großbritannien wurde als „äußerst erfolgreich“ bezeichnet: 86 Prozent der teilnehmenden Unternehmen gaben an, dass sie „äußerst wahrscheinlich“ oder „wahrscheinlich“ in Erwägung ziehen würden, die Vier-Tage-Woche über den Testzeitraum hinaus beizubehalten. Ein ähnlicher Test in Island wurde ebenfalls als Erfolg eingestuft, wobei die Forschenden eine Verringerung von Stress und Burnout sowie eine Verbesserung der Work-Life-Balance feststellten.
Workation
Workations sind womöglich die Zukunft von Remote Work: Arbeiten, von wo man möchte und nebenbei die Reiselust stillen. In einer globalen Studie gaben 65 Prozent der befragten Arbeitnehmer:innen an, in 2022 Arbeit und Reisen miteinander kombinieren zu wollen.
Dabei haben Workations sogar einen entscheidenen Benefit: In einer weiteren Studie gaben 83 Prozent der Befragten an, dass eine Workation ihnen bei der Bewältigung eines Burnouts geholfen hat. Gerade für Unternehmen, die einen größeren Fokus auf das psychische Wohlergehen ihrer Angestellten legen wollen, könnten Workations ein guter Corporate Benefit sein.
Mehr über die Vorteile dieses Benefits und dessen Umsetzung erfahren Sie in unserem Blogpost „Warum Sie Workations als Mitarbeiter-Benefit anbieten sollten“.
Unbegrenzter Urlaub
Mit diesem Mitarbeiterangebot geben Unternehmen ihren Angestellten ein Höchstmaß an Flexibilität und Autonomie bei der Gestaltung ihrer Freizeit. Zu den Vorteilen zählen u. a. die Steigerung der Produktivität und eine bessere Gewinnung und Haltung von Talenten.
Doch damit unbegrenzter Urlaub den gewünschten Effekt hat, muss dieser Benefit richtig umgesetzt werden. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Artikel „Ist unbegrenzter Urlaub wirklich ein guter Mitarbeiter-Benefit?“.
Smart Office
Das Konzept des intelligenten Büros besteht darin, intelligente Technologien und Konnektivitätslösungen zu nutzen, um die Büroumgebung zu optimieren. Das Ziel besteht darin, die Produktivität zu steigern und gleichzeitig die gesamte „Büroerfahrung“ für die Mitarbeitenden zu verbessern.
Beispiele für intelligente Bürotechnologien umfassen interaktive Grundrisse, die es Angestellten erleichtern, notwendige Ressourcen zu finden (wie verfügbare Besprechungsräume), Zugangskontrolle und Besuchermanagement, die den Prozess des Ein- und Auslassens von Personen im Büro automatisieren, sowie Arbeitsplatzanalysen, die dem Facility Management ermöglichen, zu verstehen und zu optimieren, wie der Büroplatz genutzt wird.
Expert:innen prognostizieren ein rasantes Wachstum für den Markt der intelligenten Büros, und Unternehmen, die dies schnell übernehmen, werden wahrscheinlich von gesteigerter Effizienz und Mitarbeiterbindung profitieren.
Lesen Sie mehr darüber in unserem Artikel „Wie sieht das Büro der Zukunft aus?“.
Employee Assistance Programs (EAPs)
Mitarbeiterunterstützungsprogramme (deutsch für Employee Assistance Programs oder EAPs) werden angeboten, um Mitarbeitenden bei persönlichen oder arbeitsbezogenen Problemen zu helfen, die sich auf ihre Arbeitsleistung, körperliche Gesundheit und/oder seelisches Wohlbefinden auswirken könnten.
In einer Zeit, in der Angst, Depression, Stress und Burnout besorgniserregend hoch unter der arbeitenden Bevölkerung sind, ist es nicht überraschend, dass EAPs eine hohe Priorität bei den Mitarbeiterleistungen haben. Und mit angeblich 93 Prozent der Arbeitgeber in den USA, die derzeit ein EAP anbieten, scheint es, als ob Unternehmen bereits dem Trend auf der Spur sind.
Allerdings werden EAPs von Mitarbeitenden weitgehend nicht genutzt. Daher, wenn Sie ein EAP als Teil Ihrer betrieblichen Leistungen einführen — oder wenn Sie bereits eines anbieten —, stellen Sie sicher, dass Sie Ihre Mitarbeitenden darüber informieren, wie es funktioniert und wie sie es optimal nutzen können.
Was für eine erfolgreiche Umsetzung von Mitarbeiter-Benefits zu beachten ist
Für die Gestaltung der Benefits gibt es keine Grenzen. So bietet Google seinen Mitarbeitenden ein umfassendes Programm, das Mitarbeiterangebote wie kostenloses Essen, Bildungs- und Freizeitangebote sowie Unterstützung bei vielen Alltagstätigkeiten einschließt. Auch Firmenwagen können einen geldwerten Vorteil darstellen.
Bei einem kleineren Budget ist es aber natürlich auch möglich, attraktive Mitarbeiter-Benefits zu entwickeln. Zusatzleistungen, wie ein Glas Wein oder ein Apéro nach Büroschluss sind eine gute Möglichkeit, mit Führungskräften und Kolleg:innen in einem informellen Rahmen ins Gespräch zu kommen. Geburtstagskarten und Blumen sind Aufmerksamkeiten, in denen persönliche Wertschätzung zum Ausdruck kommt. Manche Unternehmen richten ihren Mitarbeitenden Räumlichkeiten für eine kurze Auszeit von der Arbeit ein, vielleicht sogar mit einem Tischkicker oder einer Spielekonsole.
Wichtig ist, dass die Angebote des Unternehmens den tatsächlichen Bedürfnissen der Mitarbeitenden entsprechen. Die Vorstellungen, worin attraktive Mitarbeiter-Benefits bestehen, können auf den Seiten von Arbeitgebern und Arbeitnehmenden sehr unterschiedlich sein. Neben allgemeinen Leistungen sollte es auch individuelle Lösungen geben.
Zudem müssen die Corporate Benefits in das Gesamtkonzept des Unternehmens passen. Die Mitarbeitenden in einem mittelständischen Familienunternehmen wünschen sich sehr wahrscheinlich andere Benefits als ein junges Startup-Team.
Wann sind Mitarbeiter-Benefits steuerfrei?
Zum Teil stellen Benefits für Mitarbeiter:innen auch einen steuerlichen Vorteil dar. Beispielsweise können Unternehmen pro Jahr und Mitarbeitenden 600 Euro lohnsteuerfrei in Programme zur Gesundheitsvorsorge investieren. Sie haben auch die Möglichkeit, Sachbezüge als Mitarbeiter-Benefits anzubieten, wie beispielsweise Gutscheine, Produkte oder Dienstleistungen.
Um als Sachbezug zu gelten, müssen Arbeitgeber den Sachbezugswert ausschließlich in Sachzuwendungen gewähren und nicht in Form von Geldleistungen. Beispiele für Sachbezüge sind:
- Lunch-Gutscheine oder andere Essensmarken
- Krankenzusatz-, Krankentagegeld- oder Pflegezusatzversicherungsschutz, wenn durch den Arbeitgeber abgeschlossen und bezahlt
- Gutscheine und Geldkarten, die ausschließlich für den Bezug von Waren oder Dienstleistungen berechtigen
Dabei gibt es seit 2022 drei Gutscheinkarten, die der Fiskus steuerlich anerkennt:
- Gutscheinkarten für ein begrenztes Netzwerk: z. B. für bestimmte Geschäfte, Einzelhandelsketten oder sogar regionale City-Cards
- Gutscheinkarten für eine begrenzte Warenauswahl: auf eine einzelne Produktkategorie, wie beispielsweise Kosmetik, Mode oder Treibstoff
- Gutscheinkarten für einen bestimmten sozialen Zweck: z. B. für Essen oder für betriebliche Gesundheitsmaßnahmen, etwa Burnout-Prävention
Es gibt zudem formale Regeln für steuerfreie Zuwendungen an Beschäftigte zu beachten:
- Der Sachbezug darf nicht mit dem Lohn verrechnet werden.
- Der Sachbezug kann nicht anstelle einer vereinbarten Lohn- oder Gehaltserhöhung erfolgen.
- Die Zuwendung muss zusätzlich zum Gehalt in der Lohn- und Gehaltsabrechnung ersichtlich sein.
- Die Mitarbeitenden erhalten den Sachbezug pro Kalendermonat; eine Ansparung auf eine Jahressumme ist nicht erlaubt, selbst wenn die Summe unter der steuerfreien Sachbezugsgrenze von 600 Euro bleibt.
- Der Betrag von 50 Euro ist eine Freigrenze pro Monat und kein Freibetrag. Bei leichter Überschreitung fallen auf die gesamte Zuwendung Lohnsteuer und Sozialversicherung an.
- Wenn der gewünschte Sachbezug über 50 Euro liegt, können die Beschäftigten den Differenzbetrag selbst zuzahlen, um die Freigrenze einzuhalten.
- Nicht ausgeschöpfte Beträge in einem Monat können nicht in einem anderen Monat genutzt werden.
Fazit: Mitarbeiter-Benefits steigern die Attraktivität von Arbeitgebern
Mitarbeiter-Benefits sind ein hervorragendes Mittel zur Mitarbeiterbindung und zur Steigerung der Attraktivität des Arbeitgebers. Damit sie wirken, müssen sie allerdings einige Bedingungen erfüllen:
- Sie müssen die tatsächlichen Wünsche und Bedürfnisse der Mitarbeitenden widerspiegeln.
- Sie sollten der jeweiligen Unternehmenskultur entsprechen.
- Individuell vereinbarte Mitarbeiterangebote entsprechen der Diversität der Mitarbeitenden im Unternehmen. Als Instrumente zur persönlichen Motivation sind sie oft besonders wirkungsvoll.
- Daneben muss es im Unternehmen auch Corporate Benefits geben, die nicht nur Teilgruppen oder einzelnen Personen, sondern allen Mitarbeitenden zugutekommen und deren Bindung an das Unternehmen stärken.
Auf jeden Fall darf es im Hinblick auf die Benefits für Mitarbeiter:innen nicht bei Versprechungen und Absichtserklärungen bleiben. Wenn ein Benefit kommuniziert und angekündigt wird, muss es auch verfügbar sein. Unternehmen, die sich hier Nachlässigkeit erlauben, verspielen ihren Ruf als attraktiver Arbeitgeber bei den eigenen Mitarbeitenden und externen Bewerbenden.
Wie bindet man Mitarbeitende?
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