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Führungskompetenz

Wie Sie die Selbstwirksamkeit Ihrer Mitarbeitenden fördern (und warum das wichtig ist)

Anika Wegner
Veröffentlicht: 15 August 2023
Upgedatet: 14 September 2023
Lächelnde junge Geschäftsleute stehen Arm in Arm, als Zeichen von guter Selbstwirksamkeit.

In diesem Beitrag erklären wir, was hinter dem Begriff Selbstwirksamkeit steckt und warum sie am Arbeitsplatz so wichtig ist. Außerdem stellen wir fünf praktische Strategien vor, mit denen Sie die Selbstwirksamkeit Ihrer Mitarbeitenden stärken.

Der Begriff Selbstwirksamkeit bezieht sich darauf, für wie kompetent wir uns halten.

Menschen mit einer hohen Selbstwirksamkeit sind davon überzeugt, dass sie bestimmte Ergebnisse erreichen können. Diese Überzeugung hat einen Einfluss darauf, wie sie an Aufgaben herangehen und wie sie sich verhalten, wenn sie mit Herausforderungen konfrontiert werden.

Unsere Selbstwirksamkeit wirkt sich auf alle Bereiche unseres Lebens aus – auch auf die Arbeit, worauf wir uns in diesem Artikel konzentrieren. Darin erklären wir, warum Selbstwirksamkeit wichtig ist, und zeigen konkrete Schritte, mit denen Sie die Selbstwirksamkeit Ihrer Mitarbeitenden stärken.

Inhaltsverzeichnis

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Was ist Selbstwirksamkeit? Eine Definition

Der Begriff Selbstwirksamkeit beschreibt, wie zuversichtlich eine Person ist, dass sie bestimmte Aufgaben erledigen, Herausforderungen bewältigen und ihre Ziele erreichen kann.

Menschen mit einer hohen Selbstwirksamkeit glauben, dass sie ihr Verhalten steuern und kontrollieren können, um bestimmte Ergebnisse zu erzielen. Mit anderen Worten: Sie sind fest davon überzeugt, dass sie etwas Bestimmtes erreichen und erfolgreich sein können.

Der Begriff „Selbstwirksamkeit“ wurde 1977 von dem Psychologen Albert Bandura geprägt. Laut Bandura beeinflussen vor allem vier Faktoren die Selbstwirksamkeit einer Person:

  • Erfahrungen der Bewältigung (und guter Leistungen): Wenn Sie zuvor erfolgreich eine neue Fähigkeit erlernt oder eine Herausforderung gemeistert haben, stärkt das Ihren Glauben an Ihre Fähigkeit, auch in Zukunft erfolgreich zu sein.
  • Beobachtung (soziale Vorbilder): Wenn Sie beobachten, wie andere Menschen, die Ihnen ähnlich sind (oder Menschen, mit denen Sie sich identifizieren können), bestimmte Aufgaben erfolgreich bewältigen, glauben Sie eher daran, dass auch Sie erfolgreich sein können.
  • Ermutigung durch andere: Verbaler Zuspruch und positives Feedback von anderen kann Ihnen helfen, sich selbst davon zu überzeugen, dass Sie in der Lage sind, eine Aufgabe erfolgreich zu bewältigen.
  • Emotionaler und körperlicher Zustand: Auch ihr emotionales, körperliches und psychologisches Wohlbefinden kann sich auf Ihre Selbstwirksamkeit auswirken. Einige Studien deuten beispielsweise auf einen Zusammenhang zwischen geringer Selbstwirksamkeit und Depressionen und Ängsten hin.
Eine junge Geschäftsfrau hält selbstbewusst eine Präsentation, als Zeichen von guter Selbstwirksamkeit.

Selbstwirksamkeit vs. Selbstwertgefühl: Was ist der Unterschied?

Zwar können Selbstwirksamkeit und Selbstwertgefühl Hand in Hand gehen, doch ist es nicht dasselbe.

Der Begriff Selbstwertgefühl bezieht sich darauf, wie wir uns selbst im Allgemeinen einschätzen: also das Gefühl von unserem Wert und Nutzen. Die Selbstwirksamkeit hingegen meint konkret, wie stark wir an unsere Fähigkeit glauben, bestimmte Aufgaben erfolgreich zu erledigen oder bestimmte Situationen zu meistern.

Selbstwertgefühl und Selbstwirksamkeit lassen sich wie folgt beschreiben: „Ich mag und akzeptiere die Person, die ich bin“ (Selbstwertgefühl) versus „Ich glaube an meine Fähigkeit, etwas zu schaffen und zu erreichen.“ (Selbstwirksamkeit).

Beispiele für Selbstwirksamkeit

Menschen mit einer hohen Selbstwirksamkeit sind in der Lage, sich Ziele zu setzen und Maßnahmen zu ergreifen, um sie zu erreichen. Und da sie fest daran glauben, dass sie ihre Ziele erreichen können, sind sie motivierter, halten länger durch und erholen sich leichter von Rückschlägen.

Doch wie sieht Selbstwirksamkeit in der Praxis aus? Lassen Sie uns hierfür einige Beispiele ansehen:

  • Eine Person, die eine neue Sprache lernen will, ist zuversichtlich, dass sie ihr gewünschtes Sprachniveau erreichen kann, wenn sie an allen Kursen teilnimmt, ihre Hausaufgaben macht, sich Filme in der jeweiligen Sprache ansieht und Podcasts hört.
  • Eine Person wird bei der Arbeit zur Teamleiterin befördert. Obwohl sie noch nie ein Team geleitet hat, ist sie zuversichtlich, dass sie die Aufgabe erfolgreich bewältigen kann.
  • Eine Person hat einen Unfall und verletzt sich am Fuß. Sie ist zuversichtlich, dass sich ihr Zustand verbessert, wenn sie zur Physiotherapie geht und den ärztlichen Rat befolgt.

Unsere Selbstwirksamkeit zeigt sich in allen Lebensbereichen. Interessant ist, dass man in einigen Bereichen ein hohes Maß an Selbstwirksamkeit und in anderen ein geringes Maß an Selbstwirksamkeit haben kann. Sie können zum Beispiel eine hohe Selbstwirksamkeit im Beruf oder beim Lernen haben, aber eine geringe Selbstwirksamkeit, wenn es um Gesundheit und Fitness geht.

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Die Bedeutung und der Wert der Selbstwirksamkeit bei der Arbeit

Die Selbstwirksamkeit spielt bei der Arbeit eine wichtige Rolle. Sie wirkt sich auf die Leistung, die Zufriedenheit und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden aus – alles entscheidende Faktoren für den Unternehmenserfolg.

Mitarbeitende mit einem hohen Maß an Selbstwirksamkeit:

  • haben Vertrauen in ihre Fähigkeit, neue Herausforderungen zu meistern und Neues auszuprobieren. Häufig sind diese Personen auch kreativer und innovativer.
  • glauben, dass sie durch Lernen und Üben neue Fähigkeiten erwerben können. Das fördert die berufliche Weiterentwicklung, die Mobilität und eine allgemeine Kultur des Lifelong Learning.
  • haben mehr Ausdauer und Durchsetzungsvermögen. Sie sehen schwierige Aufgaben als Herausforderungen an, die sie bewältigen müssen, und nicht als Bedrohung, die es zu vermeiden gilt. Sie sind entschlossen und resistent.
  • sind belastbarer, wenn sie mit Herausforderungen konfrontiert werden. Sie erholen sich schnell von Rückschlägen und konzentrieren sich darauf, ihren Kurs zu korrigieren, anstatt aufzugeben oder sich zu sehr mit ihrem Scheitern zu beschäftigen.
  • sind sehr anpassungsfähig. Da sie sich zutrauen, neue Dinge zu lernen und neue Herausforderungen anzunehmen, können sich selbstwirksame Mitarbeitende schnell an Veränderungen anpassen.
  • sind motivierter. Ein hohes Maß an Selbstwirksamkeit geht oft Hand in Hand mit einer höheren Motivation. Wenn Mitarbeitende zuversichtlich sind, dass sie etwas erreichen können, sind sie wahrscheinlich motivierter, eine bestimmte Aufgabe in Angriff zu nehmen.

Aus all den oben genannten Gründen sind Mitarbeitende mit einer hohen Selbstwirksamkeit für leistungsfähige Teams und das Erreichen Ihrer Unternehmensziele unerlässlich.

Wie können Sie also die Selbstwirksamkeit Ihrer Mitarbeitenden fördern und stärken? Genau das zeigen wir im nächsten Abschnitt.

Zwei junge, lächelnde Geschäftsfrauen unterhalten sich an ihrem Arbeitsplatz im Büro.

Wie Sie die Selbstwirksamkeit Ihrer Mitarbeitende fördern: 5 praktische Strategien & Übungen

Wir haben bereits die vier wichtigsten Faktoren skizziert, die die Selbstwirksamkeit einer Person beeinflussen (gemäß Albert Bandura): Erfahrungen der Bewältigung, Beobachtung, Ermutigung sowie der emotionale und körperliche Zustand.

Mit den folgenden Strategien können Sie diese vier Faktoren nutzen, um die Selbstwirksamkeit Ihrer Mitarbeitenden zu stärken:

  1. Positives Feedback geben und Wertschätzung zeigen
  2. Mentoring und Vorbilder bieten
  3. Psychologische Sicherheit fördern und realistische Ziele setzen
  4. Das Wohlbefinden der Mitarbeitenden stärken
  5. Weiterbildung, Lernen und Entwicklung zur Priorität machen

Schauen wir uns nun die Strategien und Übungen im Einzelnen an.

1. Positives Feedback geben und Wertschätzung zeigen

Eine Strategie zur Stärkung der Selbstwirksamkeit sind Ermutigung und positives Feedback von anderen, um mehr Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu entwickeln.

Sie können das Feedback und die Wertschätzung auf verschiedene Art und Weise übermitteln: entweder direkt in einem Einzelgespräch, durch die Würdigung des Erfolgs einzelner Mitarbeitender vor dem gesamten Team oder durch ein Programm zur gegenseitigen Wertschätzung unter Teammitgliedern.

Sie können die Selbstwirksamkeit Ihrer Mitarbeitenden auch stärken, indem Sie ihnen zeigen, dass Sie selbst daran glauben, dass sie ihre Aufgaben erfolgreich bewältigen können. Zum Beispiel: „Du kannst super präsentieren, also weiß ich, dass du die Kundenpräsentation großartig machen wirst!“ oder „Ich bin fest davon überzeugt, dass Sie das Projekt hervorragend leiten werden.“

Je mehr Sie an Ihre Mitarbeitenden glauben – und ihnen das auch mitteilen –, desto mehr werden sie an sich selbst glauben.

2. Mentoring und Vorbilder bieten

Diese Strategie basiert auf dem zweiten obengenannten Faktor, der die Selbstwirksamkeit beeinflusst: Beobachtung und soziale Vorbilder. Wenn man sieht, dass andere Menschen erfolgreich sind, glaubt man auch eher an seine eigenen Fähigkeiten.

Mentoring und Vorbildfunktion sollten vor allem natürlich von Führungskräften ausgehen, aber nicht ausschließlich. Sie können auch ein Peer-Mentoring-Programm einführen, das Mitarbeitenden mit Vorbildern zusammenbringt, mit denen sie sich identifizieren.

Wenn Sie zum Beispiel eine Junior Social Media Managerin im Team haben, wäre die Head of Social Media ein geeignetes Vorbild, damit die Junior Managerin denkt: „Sie hat auch als Junior Social Media Managerin angefangen. Wenn ich in ihre Fußstapfen trete, kann auch ich eines Tages Head of Social Media werden!“

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In einem weiteren Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie Mentoring-Programme erfolgreich einsetzen.

3. Psychologischen Sicherheit fördern und realistische Ziele setzen

Der wichtigste Faktor, der die Selbstwirksamkeit eines Menschen beeinflusst, sind Erfahrungen der Bewältigung. Wenn wir erleben, dass wir bei einer bestimmten Aufgabe erfolgreich waren, sehen wir dies als Beweis dafür, dass wir in Zukunft wieder erfolgreich sein können.

Wenn Sie die Selbstwirksamkeit Ihrer Mitarbeitenden stärken wollen, sollten Sie ein Umfeld schaffen, das sie zu solchen Erfahrungen ermutigt und Erfolgserlebnisse ermöglicht.

Das erfordert allerdings psychologische Sicherheit – ein Umfeld, in dem man sich sicher fühlt, Risiken einzugehen und Fehler zu machen, ohne Angst vor einer Bestrafung zu haben. Ohne psychologische Sicherheit werden Ihre Mitarbeitenden keine Lust darauf haben, neue Dinge auszuprobieren und daher auch nicht diese vertrauensbildenden Erfahrungen machen. Wie Sie psychologische Sicherheit am Arbeitsplatz schaffen können, erfahren Sie hier.

Außerdem sollten Sie realistische Ziele setzen. Wenn Sie unerreichbare Ziele setzen, machen Sie Ihren Mitarbeitenden das Leben unnötig schwer. Wenn Sie jedoch realistische Ziele setzen, ermöglichen Sie Ihren Mitarbeitenden wichtige Erfolgserlebnisse.

Bereits kleine Erfolge können das Selbstvertrauen und die Selbstwirksamkeit stärken und der Beginn sein für komplexere Ziele und Herausforderungen in der Zukunft. 

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In einem weiteren Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie nachhaltige Entwicklungsziele mit Ihren Mitarbeitenden setzen.

4. Das Wohlbefinden der Mitarbeitenden stärken

Der vierte Faktor, der laut Bandura die Selbstwirksamkeit einer Person beeinflusst, ist der emotionale und körperliche Zustand – mit anderen Worten, das emotionale, physische und körperliche Wohlbefinden einer Person.

Es gibt viele Maßnahmen, mit denen Sie das Wohlbefinden Ihrer Mitarbeitenden fördern und damit ihre Selbstwirksamkeit stärken können. Sie können zum Beispiel die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz fördern, indem Sie eine gesunde Work-Life-Balance ermöglichen, Zugang zu Ressourcen für die psychische Gesundheit bieten und lernen, wie Sie die Anzeichen von Burnout erkennen und Ihren Mitarbeitenden helfen.

Sorgen Sie für einen inklusiven Arbeitsplatz, an dem sich alle sicher, willkommen und respektiert fühlen – angefangen bei einer inklusiven Sprache – und informieren Sie sich darüber, wie Sie das Imposter-Syndrom erkennen und Ihren Mitarbeitenden helfen, es zu überwinden.

All diese Maßnahmen sind unglaublich wichtig, um Stress am Arbeitsplatz abzubauen und vorzubeugen, das allgemeine Wohlbefinden zu fördern und die Voraussetzungen für eine größere Selbstwirksamkeit zu schaffen.

5. Weiterbildung, Lernen und Personalentwicklung zur Priorität machen

Menschen mit einer hohen Selbstwirksamkeit glauben an ihre Fähigkeit, neue Skills zu erlernen und ihre eigenen Qualifikationslücken zu schließen. Diese Zuversicht können (und sollten!) Sie als Unternehmen durch Schulungen und Weiterbildungen stärken.

Ermöglichen Sie sowohl formales, berufliches Lernen als auch persönliche Entwicklung – alles, was Ihren Mitarbeitenden hilft, neue Fähigkeiten zu erlernen und ihre Selbstwirksamkeit zu steigern. Hierfür können Sie die wichtigsten Trends in der Personalentwicklung wie Microlearning, Gamification und soziales Lernen nutzen, um sowohl effektive als auch ansprechende Weiterbildungsmöglichkeiten anzubieten, und Ihren Mitarbeitenden die Freiheit zu geben, ihren eigenen Lernweg zu bestimmen.

Indem Sie die Personalentwicklung zu einer Ihrer Prioritäten machen, geben Sie Ihren Mitarbeitenden die Kontrolle über ihr berufliches Wachstum und ihre Leistung. Und genau darum geht es bei der Selbstwirksamkeit!

📢 Schon gehört?
In Episode 5 unseres Podcasts erfahren Sie von der Organisationspsychologin Vanessa Grebenstein, warum die persönliche Weiterentwicklung so wichtig ist. Jetzt reinhören:

Selbstwirksamkeit am Arbeitsplatz: Fazit

Wenn wir an unsere Fähigkeit glauben, neue Dinge zu lernen, komplexe Herausforderungen zu bewältigen und unsere Ziele zu erreichen, sind dem, was wir erreichen können, keine Grenzen gesetzt. Wenn Sie Ihren Mitarbeitenden helfen wollen, erfolgreich zu sein, sollten Sie ihre Selbstwirksamkeit stärken – mit Hilfe unserer fünf praktischen Strategien!

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Anika Wegner

SEO Content & Blog Manager — Sprache als Zugang zu anderen Kulturen ist ein Thema, das Anika sehr am Herzen liegt. Deshalb schreibt sie bei Babbel über Themen, wie Unternehmen von Sprachlernlösungen profitieren können.

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