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Personalmanagement

Die 5 wichtigsten HR-Themen 2024

Anika Wegner
Veröffentlicht: 19 Mai 2023
Upgedatet: 18 März 2024
Zwei Geschäftsleute diskutieren an einem Vision Board die wichtigsten HR-Themen.

Wenn Sie in der Personalabteilung arbeiten, wissen Sie, dass das Jahr 2024 viele aufregende Möglichkeiten birgt – aber auch eine ganze Reihe von Herausforderungen. Sei es der Umgang mit künstlicher Intelligenz, nachhaltiges Arbeiten oder die Stärkung des Wohlbefindens der Mitarbeitenden: Es gibt viel zu besprechen und noch viel mehr zu tun.

Was sind also die wichtigsten HR-Themen für 2024 und die kommenden Jahre? Lesen Sie weiter, um mehr über diese Themen zu erfahren und was sie für Personalverantwortliche bedeuten.

Inhaltsverzeichnis

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1. Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion (DEI)

Viele Unternehmen engagieren sich schon seit langem für Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion am Arbeitsplatz, wobei die finanziellen Investitionen in DEI stetig wachsen. 2020 gaben Unternehmen schätzungsweise 7,5 Milliarden Dollar für Initiativen im Bereich DEI aus. Bis 2026 sollen es sogar 15,4 Milliarden Dollar sein.

Der tatsächliche Fortschritt ist jedoch eher langsam. Machen wir so weiter wie bisher, wird es noch 151 Jahre dauern, bis wir die weltweite Ungleichbehandlung der Geschlechter in Bezug auf wirtschaftliche Teilhabe und Chancen beseitigt haben (Weltwirtschaftsforum). 

Gleichzeitig gibt es auf Führungsebene immer noch einen gravierenden Mangel an Diversität. In den Vereinigten Staaten sind über 75 Prozent der Führungskräfte weiß, ebenso wie 83 Prozent auf der oberen Führungsebene und 85 Prozent auf der Ebene der Geschäftsführung (US Census Bureau). 

Im Jahr 2024 und darüber hinaus werden sich Personalverantwortliche Gedanken darüber machen müssen, wie sie „gute Absichten“ und Pseudo-Maßnahmen in wahrhaftige, wirksame Fortschritte verwandeln.

Dabei sollte genau bewertet werden, was funktioniert und was nicht (basierend auf den eigenen Erfahrungen und denen anderer Unternehmen), um Defizite bei der Gleichberechtigung innerhalb des Unternehmens zu ermitteln – mit einem Schwerpunkt auf Datenerfassung und -analyse – und insbesondere um einen nachhaltigen Aktionsplan umzusetzen.

Ein Bericht von McKinsey & Company aus dem Jahr 2023 nennt fünf zentrale Erfolgsfaktoren für signifikante und skalierbare Verbesserungen im Bereich DEI. Diese sind:

  • Ein genaues Verständnis der Ursachen (unter Einbeziehung der Zielgruppe)
  • Eine aussagekräftige Definition von Erfolg, einschließlich der Festlegung klarer und quantifizierbarer Ziele
  • Verantwortungsbewusste und engagierte Führungskräfte, die nicht nur den gewünschten Wandel vorleben, sondern auch dafür sorgen, dass die erforderlichen Ressourcen zur Verfügung stehen
  • Auf den Kontext zugeschnittene Lösungen – d. h. Lösungen, die die Ursachen angehen und in die wichtigsten Prozesse und Arbeitsweisen integriert werden können, um langfristige Ergebnisse zu erzielen
  • Strikte Nachverfolgung und Kurskorrektur, einschließlich der Festlegung von Leistungsindikatoren und der Nutzung von Daten und Feedback als Grundlage für die nächsten Schritte

Ein wichtiges HR-Thema für dieses Jahr wird sein, sicherzustellen, dass die DEI-Budgets sinnvoll eingesetzt werden und dass sich Unternehmen konkrete Ziele setzen, die mit einem klaren, umsetzbaren und messbaren Aktionsplan erreicht werden können.

Mehr zum Thema: Der wegweisende Leitfaden für mehr Diversität und Inklusion

2. Stärkung der Unternehmenskultur durch mehr Vertrauen

Seit der Pandemie hat das Engagement, die Bindung und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden zunehmend an Bedeutung gewonnen – insbesondere aufgrund von Trends wie der Großen Kündigungswelle und Quiet Quitting sowie der allgemeinen Erkenntnis, dass gestresste, ausgebrannte oder aus anderen Gründen unglückliche Mitarbeitende nicht gut für das Geschäft sind.

Unternehmen und insbesondere Personalverantwortliche übernehmen immer mehr Verantwortung für den Aufbau einer positiven, angenehmen und gesunden Unternehmenskultur. In diesem Zusammenhang ist Vertrauen zu einem der meistdiskutierten HR-Themen geworden.

Laut einer Umfrage von Great Place To Work® ist Vertrauen die „magische Zutat“ für ein positives Mitarbeitererlebnis. Immer mehr Unternehmen sind sich dessen bewusst und legen daher 2024 und die kommenden Jahre einen großen Schwerpunkt auf den Aufbau von Vertrauen.

Eine besondere Priorität dabei ist die Stärkung des Vertrauens der Mitarbeitenden in die Unternehmensführung. Umfragen haben eine signifikante „Vertrauenslücke“ ergeben: Während 64 Prozent der Geschäftsführung ihrem Unternehmen vertrauen, können nur 51 Prozent der unteren Führungskräfte und 48 Prozent der restlichen Mitarbeitenden dasselbe behaupten. 

Personalverantwortliche müssen also definieren, was Vertrauen genau bedeutet und wie es sich auf die Arbeitsplatzkultur auswirkt. Auf dieser Grundlage sollten Unternehmen dann konkrete Maßnahmen ergreifen, um intern Vertrauen zu schaffen.

Letztendlich müssen sich Führungskräfte über die Bedeutung von Vertrauen bei der Verbesserung der Teamarbeit, der Steigerung von Effizienz und Produktivität, der Förderung des Engagements der Mitarbeitenden und der Verringerung von Stress und Burnout im Klaren sein – und bewusst Vertrauen stärken.

Dazu gehören mehr Transparenz, eine gesunde Feedback-Kultur, die Verbesserung der Kommunikation in beide Richtungen und die Schaffung psychologischer Sicherheit am Arbeitsplatz.

3. Gesundheit und Wohlbefinden der Mitarbeitenden

Das Wohlbefinden der Mitarbeitenden ist zwar kein neues HR-Thema, doch rückt es immer mehr in den Mittelpunkt. Und das aus gutem Grund: Zufriedene, gesunde Mitarbeitende sind entscheidend für den Unternehmenserfolg.

Während einige Unternehmen ihr Engagement für das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden zu reduzieren scheinen (darunter Google, das Anfang 2023 seine Leiterin für psychische Gesundheit und Wohlbefinden entließ, zusammen mit vielen anderen Mitgliedern ihres Teams), sind sich andere Unternehmen bewusst, dass das Wohlbefinden der Mitarbeitenden direkte Auswirkungen auf den Unternehmenserfolg hat.

Was ändert sich also im Jahr 2024?

Inmitten und unmittelbar nach der Pandemie mussten Personalverantwortliche erkennen, wie wichtig die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeitenden ist und daher Maßnahmen ergreifen, um Stress und Burnout zu bekämpfen. Heute, ein paar Jahre später, gehen sie sogar noch einen Schritt weiter. Psychische Gesundheit hat nach wie vor oberste Priorität, aber auch andere Aspekte des allgemeinen Wohlbefindens spielen eine Rolle.

Immer mehr Unternehmen setzen auf flexible Arbeitsformen, wie zum Beispiel eine Vier-Tage-Woche und/oder Telearbeit oder hybride Arbeitsformen.

Auch das Thema finanzielles Wohlbefinden rückt immer mehr in den Fokus. Umfragen haben ergeben, dass 72 Prozent der Arbeitnehmenden wegen ihrer Finanzen gestresst sind (im Vorjahr waren es noch 65 Prozent) und dass die Unterstützung des finanziellen Wohlbefindens zu den beliebtesten Mitarbeiter-Benefits gehört. Gleichzeitig kam eine Umfrage der Bank of America zu dem Schluss, dass sich 97 Prozent der Arbeitgebenden für das finanzielle Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden verantwortlich fühlen. Eine stärkere finanzielle Unterstützung und die Vermittlung von Finanzwissen werden daher in Zukunft ein wichtiges HR-Thema sein.

Insgesamt werden Personalabteilungen auch im Jahr 2024 ihr Augenmerk weiter auf das Wohlbefinden der Mitarbeitenden richten und es noch stärker berücksichtigen. Dabei werden sie versuchen, einen ganzheitlicheren Ansatz zu verfolgen und sich fragen: Wie können wir das Wohlbefinden unserer Mitarbeitenden steigern, jenseits der Bekämpfung von Burnout und der Ermöglichung flexibler Arbeitsbedingungen?

Mehr zum Thema: Wie Ihre Unternehmenswerte zum Wohlbefinden Ihrer Mitarbeitenden beitragen

Junge Geschäftsleute diskutieren in einem Meeting über die wichtigsten HR-Themen.

4. Nachhaltiges Arbeiten

Nachhaltiges Arbeiten bedeutet, ein Umfeld zu schaffen, das es den Mitarbeitenden ermöglicht, über einen langen Zeitraum hinweg in ihrem Beruf zu bleiben. In diesem Zusammenhang bezieht sich der Begriff „Umfeld“ sowohl auf den Arbeitsplatz als auch auf die Gesellschaft im Allgemeinen.

Für Personalverantwortliche ist nachhaltiges Arbeiten besonders wichtig, da es sich sowohl auf das Wohlbefinden der Mitarbeitenden als auch auf den Unternehmenserfolg auswirkt. Außerdem steht es im Zusammenhang mit der zunehmenden Bedeutung der Personalentwicklung. Viele der wichtigsten HR-Themen haben in irgendeiner Weise mit nachhaltigem Arbeiten zu tun.

Im Jahr 2024 und darüber hinaus werden Personalverantwortliche zahlreiche Schritte in Richtung nachhaltiges Arbeiten unternehmen. Erstens werden sie mehr Wert auf die individuelle Entwicklung legen und ihren Mitarbeitenden helfen, beschäftigungsfähig zu bleiben, zum Beispiel indem sie ihnen die Möglichkeit geben, zu lernen, sich weiterzubilden und innerhalb des Unternehmens aufzusteigen.

Da HR-Verantwortliche die Personalentwicklung auch aus der Unternehmensperspektive betrachten, sehen sie nachhaltiges Arbeiten als Möglichkeit, Qualifikationslücken zu schließen und die interne Mobilität zu fördern. Das wiederum stärkt das Engagement und die Bindung der Mitarbeitenden und trägt gleichzeitig dazu bei, die Produktivität zu steigern, Kosten zu senken und generell ein nachhaltiges, zukunftssicheres Unternehmen aufzubauen.

Die Frage, die sich Personalverantwortliche letztlich stellen müssen, lautet: Wie können wir eine nachhaltige, qualitativ hochwertige Arbeitsweise gewährleisten, die das langfristige Engagement fördert? 

5. Die neuen Möglichkeiten von KI

Seit dem Start von ChatGPT Ende 2022 ist deutlich geworden, dass der einst drohende „Siegeszug der KI“ schon jetzt Realität ist.

Es wird viel darüber geredet, wie KI Routineaufgaben automatisieren kann, aber auch über ihr Potenzial, den Rekrutierungs-, Einstellungs- und Onboarding-Prozess zu verändern. Die Akzeptanz von KI-Technologien im Bereich HR ist daher entsprechend hoch. Im 2022 Talent Survey von Eightfold AI gaben 78 Prozent der Personalverantwortlichen an, dass sie KI bereits für die Verwaltung von Mitarbeitendendaten einsetzen, 73 Prozent für die Rekrutierung und Einstellung und 72 Prozent für das Leistungsmanagement. 

Bislang konzentrierte sich die Diskussion vor allem auf die besten KI-gesteuerten Tools und die Bereiche der Personalabteilung, die am meisten davon profitieren können. Mittlerweile geht es vor allem darum, die potenziellen Gefahren zu erkennen und zu bewältigen.

Eine der größten Sorgen in Bezug auf KI für Personalverantwortliche ist die Frage der Voreingenommenheit. Trotz Berichten, dass KI dazu beitragen kann, Voreingenommenheit im Einstellungsprozess zu verringern, gibt es Hinweise darauf, dass sie diese sogar noch verstärken kann. In diesem Fall könnte KI sogar eher mehr Probleme schaffen als lösen.

Personalverantwortliche müssen sicherstellen, dass sie KI moralisch korrekt und verantwortungsbewusst einsetzen und dass ihre zeitsparenden Tools nicht mehr Schaden anrichten als Nutzen bringen. Die Herausforderung besteht darin, ein Gleichgewicht zu finden – und vor allem sich letztendlich immer auf die rein menschliche Fähigkeit zu verlassen, Emotionen zu verstehen und Empathie zu zeigen.

Für Personalabteilungen steht schließlich der Mensch im Vordergrund. Mit dem weiteren Vormarsch der KI sollten Personalverantwortliche dafür sorgen, dass dies auch so bleibt. 

Die wichtigsten HR-Themen 2024: Fazit

Personalverantwortliche müssen sich in diesem Jahr und darüber hinaus mit einer Vielzahl von Themen auseinandersetzen. Die wichtigsten HR-Themen in diesem Zusammenhang sind:

  • Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion – Wie werden gute Absichten zu wirksamen Fortschritten?
  • Verbesserung der Unternehmenskultur durch Vertrauen – Wie lässt sich das Vertrauen in die Geschäftsführung und das Unternehmen als Ganzes fördern?
  • Wohlbefinden der Mitarbeitenden – Wie können wir unseren aktuellen Ansatz erweitern, um verschiedene Facetten des Wohlbefindens der Mitarbeitenden einzubeziehen, einschließlich flexibler Arbeitsmöglichkeiten und finanzieller Gesundheit?
  • Nachhaltiges Arbeiten – Wie schaffen wir ein Umfeld, in dem unsere Mitarbeitenden lernen, sich weiterentwickeln und sich langfristig für ihre Arbeit engagieren?
  • Neue Chancen durch KI – Wie können wir KI für gute Zwecke nutzen und uns gleichzeitig der potenziellen Gefahren bewusst sein? 

Wie geht es nun weiter? Wir empfehlen, sich mit jedem dieser Themen näher zu befassen und sich zu überlegen, wie Sie damit Ihre Unternehmenskultur verbessern und gleichzeitig die damit verbundenen Herausforderungen bewältigen können. Weitere Neuigkeiten zum Thema Arbeit und brandaktuelle HR-Themen finden Sie in unserem Artikel über die fünf wichtigsten HR-Trends 2024.

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Anika Wegner

SEO Content & Blog Manager — Sprache als Zugang zu anderen Kulturen ist ein Thema, das Anika sehr am Herzen liegt. Deshalb schreibt sie bei Babbel über Themen, wie Unternehmen von Sprachlernlösungen profitieren können.

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